Samstag, 28. November 2009

Beitrag zur Plattfußforschung

Jeder kennt den Begriff "Plattfuß"

Wissenschaftlich ist der Plattfuß leider ungenügend erforscht.
Die Lehrmeinungen gehen auseinander.
Für den einen ist er behandlungsbedürftig, für den anderen der normale Fuß.
In Afrika ist er beispielsweise bei den Nomaden Äthiopiens weit verbreitet, und die gehen ja täglich viele Kilometer barfuß ohne je über Fußbeschwerden zu klagen, im Gegenteil, gilt doch der Gang der Afrikanerin mit dem Wasserkrug auf dem Kopf als beispielhaft elegant.

Trotzdem stimmen fast 90 % der Orthopäden für eine Therapie.
Im wesentlichen gibt es zwei Therapierichtungen:
1. Einlagen mit Stützung des Fußgewölbes
2. Mehr Stehen und Gehen, bevorzugt barfuß

Die Verfechter der ersten Richtung sind natürlich die orthopädischen Schuhmacher, die Einlagen verkaufen möchten und die mit ihnen zusammenarbeitenden Orthopäden.
Die Verfechter der zweiten Richtung führen an, daß Babys mit Plattfüßen geboren werden und erst durch das Stehen auf diesen Füßen sich das Fußgewölbe ausbilde.

Warum ist der Südpazifik nun ideales Forschungsterrain zur endgültigen Klärung?
Dazu ein Exkurs:
Jedermann oder besser jede Hausfrau weiß, daß Saubermachen 95 % der Hausarbeiten ausmacht, davon wiederum ist der größte Anteil der Abwasch, insbesondere wenn der Partner sich mit einem 4 Gänge Menue beliebt machen wollte, sogar vielleicht Gäste eingeladen hat und keine Spülmaschine vorhanden ist.

Auf einem Segelboot im Südpazifik ist es natürlich noch katastrophaler. Der Abwasch ist genauso groß, aber zieht sich unendlich in die Länge, da jedes Geschirrteil ständig am Herunterfallen gehindert werden muß bei 20-30 % Schräglage und Wellen, die das Schiff ständig durchrütteln.
Man steht in Fahrtrichtung vor den beiden Waschbecken und kämpft mit dreckigen Tellern, sauberen Töpfen (wo soll ich die hinstellen) herumfliegenden Gabeln und überschwappendem Spülwasser.
Und das Wesentliche: man steht seit 14 Tagen auf dem rechten Bein.

Man heißt in diesem Fall Thomas, der freiwillig 90% des Abwaschs übernimmt.

Und so gibt es ideale Versuchsbedingungen zur Frage, ob Stehen auf einem Bein auf dem belasteten Bein zu Plattfuß führt oder umgekehrt, das Fußgewölbe verbessert.(Naturgemäß findet man unter normalen Umständen keine Versuchspersonen, die 14 Tage auf einem Bein stehen würden.)

Ich habe also täglich mit der Mikrometerschraube sein Fußgewolbe ausgemessen und dabei entgegen meiner Annahme, daß sich das Gewölbe durch das harte Training verbessert , gefunden, daß sich die Höhe des rechten Fußgeölbes nach 12 Tagen von 2,456 cm auf 2,454 cm verringert hat, während das linke sich mit 2,457 cm nicht verändert hat. ( P = =.001 )
Somit deuten die bisherigen Vorabergebnisse der Studie auf eine Zunahme des Plattfußes durch Stehen.

Bevor man nun aufgrund dieser Arbeit ins Lager der orthopädischen Schuhmacher wechselt, ist sicher weitere Forschung mit verbesserter Technik notwendig.
Entsprechende Laser- Meßtechnik, eventuell ausrangierte Geräte aus entsprechenden Orthopädiepraxen, weitere freiwillige Versuchspersonen und natürlich "Drittmittel" würden die weiteren Arbeiten erleichtern.

Soweit aus der schwimmenden Filiale der Südpazifischen Universität von Ozeanien,

Dr. Dr.(?) Jürgen

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