Samstag, 20. Februar 2010

Port Stanley 2

Hallo Zusammen,
Die Tage vergehen wie im Flug und schon liegt Port Stanley hinter uns. Die Falklandinseln sind very british. In Port Stanley bestehen die Hafenmolen aus Resten von Wracks aus der Segelschiffszeit. Wenn so ein Wrack dann ganz vergammelt, wird nebenan ein neuer Steg gebaut, die alten Trümmer bleiben immer liegen.
Einige Häuser sehen aus wie in England, gelbliche Ziegelbauten mit vielen Schornsteinen, auch hier gilt Verfall als schick. Daneben gibt es feine Neubauten, vor allem Schule, Supermarkt und Regierungsgebäude. Viel Rasen, der englisch getrimmt ist, Golfplatz, ein Museum, wo alles an Erinnerungsstücken, was man sich vorstellen kann, von einer alten Zahnarztpraxis, einer Krämerladeneinrichtung, altem Geschirr, Nippes, einer mechanischen Zither und einem Lochplatten-Musikapparat mit der "Wacht am Rhein" bis zu Waffen, Raketen, argentinischen Piloten-Helmen aus dem Falklandkrieg von 2 alten Damen verwaltet wird.
Im Pub ist es verraucht. 4 Fernseher plärren mit unterschiedlichem Programm, dazu Dart, Billiard und englischen Reklameschilder "Bier helps ugly people have sex since 1862". Und die Leute sehen auch aus wie Engländer und die Frauen haben durchaus britisches Format.

Die meisten Häuser sind aus Holz und Spanplatten gebaut, als Außenhaut Wellblech und die Dächer mit Wellblech in bunten Farben gedeckt, durchaus ansprechend und geschmackvoll. In den Gärten wachsen üppige Blumen, ein Garten beherbergt ca. 1000 Gartenzwerge. Wie in Cornwall wachsen die Fuchsien zu meterhohen Büschen, auch palmenartige Gewächse stehen herum, so daß man vermutet, auch im Winter kann es kaum kälter sein als jetzt.
Nach Schulschluß steht uns das der Schule angegliederte Hallenbad offen, Dusche und 29 Grad Wasser lassen kurz den Südatlantik vergessen.
Wirklich Zeit, das Hinterland zu erkunden ( alles kahlgefressen von Schafen, teils noch vermint aus dem Falklandkrieg, an den Stränden Pinguine), haben wir wieder mal nicht.
Am 18. läuft "Polar Bound" nach seiner Antarktis - Tour ein und David geht neben uns vor Anker. Marie, die mit uns von Puerto Williams gesegelt ist, begrüßt ihren alten Freund mit einem üppigen Fischgericht. Den Fisch haben tags zuvor 2 Schuljungen für sie geangelt. Sie wird mit David weiterfahren.
Abends sitzen dann auch noch Casey und Jamie von der SY Santa Magdalena bei uns und es wird ein lustiger Abend bei argentinischem Rotwein.
Am folgenden Morgen wollen wir los, doch es bläst mal wieder so stark, daß wir kaum dazu kommen, unsere Einkäufe zu erledigen, so bleiben wir bis zum heutigen Morgen. Der Wind ist günstig aus Südwest, soll aber übermorgen recht stark aus Norden blasen, nach der Vorhersage aber nur für 12 Stunden, mal sehen..
Wenn alles glatt läuft, können wir unseren Fahrplan einhalten. Am 2.3. wollen wir Buenos Aires erreichen.

Viele Grüße von

Jürgen, Rudi und Renate aus dem Südatlantik

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen