Freitag, 1. Juni 2018

Nachts durch St. Petersburg

Am 30.Mai um 21.30 legen wir ab und segeln zur Einfahrt des Hafens für die Großschiffahrt. Der Fahrweg ist eng und sparsam betonnt.

Es wird dunkler als gedacht durch eine dichte Wolkendecke und gleichzeitig nimmt der Wind auf 30 Knoten zu und transportiert eione Staubwolke mit sich, die uns wie ein Regensturm vorkommt.

Dazu kommt plötzlich eine magnetische Anomalie, die uns am Kurs zweifeln läßt, die Festbeleuchtung der neuen Hängebrücke ist so hell, daß die schwachen Lichter der Tonnen überstrahlt werden, da sind wir recht froh, ein aufholbares Schwert und Ruder zu haben. Das nächste Mal fahre ich doch lieber beim Tageslicht solche Strecken.

Im Hafen zu beiden Ufern der Newa verfallene Industrieanlagen, ein Atomeisbrecher "Arctica Russatomflot", ein ausrangiertes (?) U-Boot und dann der Kahn, an dem wir festmachen sollen bis die Brücken öffnen.

Hier springen fast gleichzeitig der Lotse Igor und unser russisch sprechender Mitsegler Viktor an Bord.

Die Fahrt durch Petersburg ist dann kalt und zugig, gegen 3 Knoten Strom die Lichter Petersburgs glänzen, ebenso die goldenen Kuppeln und Türme, nur die im Reiseführer erwähnten Fans des nächtlichen Konvois durch die geöffneten Brücken beschränkt sich auf 5 feiernde junge Leute, die uns auch mal knipsen.

Als die Sonne aufgeht, sind wir durch  und kämpfen uns auf der Newa gegen Strom von zeitweise 4 Knoten voran, bis wir nachmittaggs um 4 Schlüsselburg erreichen. Vorher war vor einer Brücke, die erst um 3 öffnet noch eine Mütze Schlaf möglich.

und so sieht es Renate:

1.Juni …..um 11:20 Uhr haben wir den Ladogasee erreicht, 11:40 das Fahrwasser verlassen. Wir segeln mit westlichem Wind Richtung Konvezkiinseln. Natürlich Sonne, wie Immer!


Am Mittwoch haben wir den Tag nochmal in der Eremitage zugebracht. Zum letzten mal sind wir Metro gefahren, letzte Einkäufe im Supermarkt und zum letzten mal Ubertaxi. Vermeintlich letzte Instruktionen von Vladimir. Um 22 Uhr verlassen wir den Jachthafen. Ein weiter Bogen über den finnischen Meerbusen bringt uns zum richtigen Newa-Arm, die große Newa. Der Lotse (Pflicht für die Durchfährt unter den Hebebrücken) soll an Bord und wir erwarten Viktor, der kurz vor Mitternacht auf dem Flughafen landet. Wir wissen noch nicht genau, wann er eintrifft und wo er zusteigen kann. Nach 2 Uhr machen die Brücken auf. Wir machen an einem größeren Binnenschiff zum Warten fest. Vladi ist dort. Bald kommt auch der Lotse an Bord. Viktor kommt gut durch alle Flughafen-Kontrollen und erreicht uns auch rechtzeitig. Wir sind komplett!



1 Kommentar:

  1. Viele Grüße aus Nairobi nach Sankt Petersburg! Uber gibt es in hier übrigens auch!
    Jürgen "Marty" Feldmann

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