Sonntag, 10. Januar 2010

Hallo Zusammen,

9.1.
der heutige Tag begrüßte uns mit einer viertelstündigen Regenpause, die wir nutzten , um den Anker zu hieven und unsere Bucht, Caleta Rachel, zu verlassen. Der Wind kommt wie in dem letzten Tagen meistens aus nördlicher Richtung, wahrscheinlich wird er einfach durch die Kanäle in diese Richtung gezwungen. Er bläst meistens zwischen 8 und 30 Knoten.
Wir konnten also auch heute mit achterlichem Wind starten.
An Trinkwasser mangelt es in dieser Region sicherlich nicht. Keine 5 Minuten im Regen und schon tropfnass und ich meine wirklich tropfend. Im Gegensaz zu gestern zeigt der Himmel heute ab und zu helle Stellen, allerdings nur um uns den nächsten Guß zu verkünden. Die Wolken hängen zum Greifen nah zwischen den Inseln, auf deren "Bergen" Schnee liegt. Die Schneegrenze senkt sich jeden Tag weiter ab, ebenso die Luft- und Wassertemperatur (10 u. 8 °C).
Heute hatten wir zwischen durch auch mal Nebel. Abwechslung muß sein.
Die Landschaft ist immer noch beeindruckend. Die Hänge der Inseln sehen aus wie Schottland, die Kanäle wirken wie norwegische Fjorde und die gesaamte Inselwelt, wie ein zu groß geratener Schärengarten.
In einem etwas klareren Moment haben wir einen Seehund gesehen. Allerdings ist er nur kurz aufgetaucht.
Seehunde und Pinguine sind hier etwas schüchtern. Kaum nähern wir uns, tauchen sie ab. Also keine guten Chancen für die Kamera.
Ich habe mir gerade bei einer ungeschickten Halse 3 Finger der linken Hand verletzt. Es blutet ganz schön. Die Finger sind wegen der Kälte halt gut durchblutet. Ich muß aufpassen, dass ich die Seekarten nicht voll kleckere.
Jetzt sitze ich schon eine Weile im Trockenen, aber die Zeit hat nicht mal gereicht, dass die Jacke aufhört zu tropfen. Die Feuchtigkeit ist hier überall. Gestern Nacht haben wir den Ofen sogar angelassen, um die Sachen wenigstens weitgehend zu trocknen.
Mit etwas Glück bessert sich das Wetter in den nächsten Tagen.

Immerhin ist es jetzt seit um drei trocken gewesen. Nur beim Ankermanöver hat es natürlich nochmal einen Schauer gegeben.
Wir liegen in der Bucht mit dem klanghaften Namen Caleta Moonlight Shadow.
Die Landschaft ist schon bizzar. Die kleinen Inseln im Vordergrund verschwinden gegen den Hintergund, kaum das man sie ausmachen kann. Und ein kleines Stück weiter sieht die Landschaft schon wieder ganz anders aus, weil mit einem mal die Kanäle zwischen den Inseln oder neue Buchten sichtbar werden.
Jürgen hat für uns ein Curry mit Huhn bereitet, mit Zucchini, Ananas und dazu Reis. Als Nachtisch gab es Obstsalat.
10. 1.
Heute sind wir trocken gestartet. Keine Sonne aber trocken, für uns jetzt schon schönes Wetter. Dafür wenig Wind.
Das mit dem Wind hat sich schnell geändert. wir fahren schon wieder 8 kn. Die Landschaft zieht an uns vorbei wie im Flug. Wir sind heute nicht allein, von vorne ein Frachter der leer schnell vorbei zieht von hinten nähert sich eine 4-Mast Bark der chilenischen Armada. Die chilenische Marine und Küstenwache nennt sich so, sie ist für alles was mit Wasser und Küste zu tun hat oder in Küstennähe liegt zuständig. Gerade eben haben wir wieder ein paar Pinguine gesehen, aber immer wenn wir die Kamera bereit haben, sind sie abgetaucht.
Sie sind hier wie gesagt sehr schüchtern.
Patagonien verwöhnte uns heute doch noch mit Sonne und dazu mit einem beeindruckenden Panorama.
Wir haben es nicht ganz bis zu der geplanten Bucht geschafft, haben aber mit der Ankermöglichkeit ein sehr schönes Plätzchen gefunden.
Wir liegen hier an einer Insel in einer Bucht in die ein Fluss, naja vielleicht eher ein Bach mündet. Aber Wasser tropft und läuft hier überall aus dem Boden in die Kanäle. Der Boden ist hier auch eher moosig oder morastig. Wohl ähnlich unseren Moorlandschaften. Kein Wunder bei den Regenfällen. Das alles konnten wir bei unserem heutigen Landgang feststellen. Erst haben wir den Aussenborder neu eingestellt und dann sind wir noch kurz im abendlichen Sonnenlicht auf der Insel "spazieren" gegangen.

Ingo
von der Leon de Mar

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