Sonntag, 17. Januar 2010

Sommer in Kap Horn

Hallo Zusammen,
Auf unserer Route nach Kap Horn hatten wir alles, aber nichts so wie erwartet. Nachdem wir den Kanal Brecknock mit Ziel Kap Horn ( 187 Meilen)verlassen hatten, blies es zunächst backstags mit mehr als 30 Knoten, so daß wir unsere Fahrt verlangsamen mußten, um nicht zu früh ( nachts ) Kap Horn zu erreichen. Mit lediglich 3 qm der Genua waren wir noch reichlich 6 Knoten schnell, die Wellen waren 4 m hoch und der Appetit der Crew hielt sich in Grenzen. Egon hat souverän gesteuert. Am nächsten Tag flaute der Wind ab, bis wir schließlich bei null Wind in der Dünung schaukelten. Wirklich aufgewacht ist der Wind dann nicht mehr, brachte uns aber doch mit 5 Knoten Fahrt voran. Schließlich drehte er auf Nordost, so daß wir zu den wenigen Seglern gehören, die Kap Horn von Ost nach West hoch am Wind angesteuert haben. Schließlich mußten wir sogar noch aufkreuzen..
Doch der Wettergott meinte es gut mit uns und hat nur leichten Wind geschickt, so daß wir in der Caleta León (!) in Kap Horn vor Anker gehen konnten und die Insel besuchen. Mit Ölzeug und drei Pullovern waren wir völlig "overdressed", Kap Horn begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein.
Mit dem Gummiboot an Land gerudert und die steile Holztreppe hoch, schon waren wir völlig verschwitzt und außer Atem. Oben dann ein Hubschrauber, einige Baukcontainer von Minenarbeitern, die irgedwas im Boden suchen, ich habe es nicht völlig verstanden, das Kap Horn Monument, ein Gedenkstein für die Kap Horniers, eine Kapelle, der Leuchtturm und der Leuchtturmwärter mit Frau und zwei kleinen Kindern. Wir wurden mit Limonade begrüßt und haben uns im kleinen Souvenir-Laden umgesehen.
Der Leuchtturmwärter wohnt das ganze Jahr dort und hat 2 Mal einige Wochen Urlaub. Seine Famile lebt ebenfalls dort in einem schmucken Anbau des Leuchtturmes.
Für das Erinnerungsfoto zieht er sich extra seine goldbetresste Uniform an.
Kurz vor uns hat ein Ausflugsdampfer mit 128 Personen an Bord Kap Horn besucht, dann kam noch eine Yacht vorbei, also Hochbetrieb..
Pioniere sind wir hier nicht mehr. Es fehlen eigentlich nur noch eine Hafenmole und ein Besuchersteg..Eine Mole soll tatsächlich geplant sein..sagt der Leuchtturmwärter.
Nach dem kurzen Besuch sind wir schnell zurück auf die Leon de Mar, denn der Ankergrund soll schlecht sein und ein Wetterwechsel kann hier recht plötzlich kommen, schließlich verdanken wir das Sonnenwetter dem Auge des Tiefdruckgebietes..
Ledenfalls können und dürfen wir jetzt jederzeit die Füße auf den Tisch legen..
Obwohl es eigentlich zu einfach war, um wirklich stolz darauf zu sein..

Viele Grüße von der Leon De Mar aus dem sonnigen Süden
von Jürgen

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