Dienstag, 29. Mai 2018

Berauscht von St. Petersburg

Die schönste Springbrunnenanlage der Welt

St. Petersburg ist phantastisch, berauschend, beeindruckend.
Das wunderbarste Ballett - Raymonda von Glazunov - bezaubert im barocken Mariinski-Theater.
Das größte und vielleicht schönste Hochhaus von Europa grüßt schon von 20 km Entfernung, der neue Gazprom-Turm.
Da wird wohl Schröder sein Büro bekommen in 430 m Höhe.
Zu seinen Füßen wird mit viel Tamtam, Chorgesängen, Reden, Predigen die Replik der Poltawa zu Wasser gelassen, das Flaggschiff der Flotte, die einst Schweden besiegt hat.
In der Eremitage wird man von einzigartigen Kunstwerken geradezu erschlagen.
Die Stadt ist modern, sehr sauber, die Straßen in bestem Zustand, die Ampeln zeigen die Sekunden, die noch zu warten sind bzw wie lang es noch grün bleibt,
die U-Bahn ist billig (40 ct), extrem sauber und die Bahnhöfe gleichen Kathedralen, kunstvoll und geschmackvoll ausgestattet, das ganze mit 250 m langen Rolltreppen zu erreichen.
Die Busse fahren häufig und billig (30ct), nur die Haltestellen sind manchmal schwer zu finden.
Mit Uber - Taxis fährt man auch billig und schnell, andere Taxifahrer versuchen Touristen auszunehmen ( 100 Euro statt 10 Euro mit Uber).
Taxameter findet man (bisher?) nur bei Uber.
Beim Essen im Restaurant muß man alle Beilagen und Brot extra bestellen, dann wird man preiswert und gut bedient.
Gestern Nacht ist Ann-Christine wohlbehalten eingetroffen, morgen Nacht soll es dann durch die geöffneten Brücken der Newa gehen, wir als Spektakel für die anderen Touristen.

Es folgt ein Beitrag von Renate:

Wir lernen nach und nach die riesigen Entfernungen zurückzulegen. Erster Fortschritt wir entdecken den Bus 14 und lernen ihn zu benutzen. Immer noch ein kleiner Fußmarsch durch Industriegebiete bis zur Haltestelle am großen Kreisverkehr. Von dort fährt uns der 14 zur Metrostation Sportivskaya, die nur noch eine Station von der Admiralskaya -absolute Touristen-Innenstadt -  entfernt ist. Mit dem Bus finden wir Supermärkte, Bäckereien, Waschsalon und auch den Copy Shop, der uns online gekaufte Tickets auf Papier druckt. Noch muss man die richtigen Haltestellen finden, die Richtung korrekt wählen und bezahlt wird am Ende der Fahrt beim Fahrer (vorne aussteigen!), 40 Rubel egal wie lange die Fahrt war. Auch wenn man die falsche Richtung erwischt, nicht schlimm, sitzen bleiben bis Endstation, weiter fahren, kostenlose Sightseeing Tour. Nun aber der Hit, Privattaxi per App. Du wirst abgeholt, wo du gerade bist, siehst, Weg, Automarke, Nummernschild, Name des Fahrer und wo er herstammt und den Preis…….   Halt Uber. Mit ordentlichem Trinkgeld beruhigen wir unser Gewissen. Auf diese Weise waren wir gestern ganz im Norden, beim höchsten Hochhaus der Welt? Gazprom-Turm, beim Stapellauf eines restaurierten Schiffes. So sehen wir außer der historischen Altstadt viel Alltag, St. Petersburg today, normales Leben halt. Heute nochmal die Romanows, Peterhof die Sommerresidenz. Als neues Transportmittel Tragflügelboot. Wir kommen viel rum, sehen wahnsinnig viel, sind fasziniert von der Stadt.



Stapellauf der Poltawa
Glücklich in St. Petersburg

Dienstag, 22. Mai 2018

Sommer in St- Petersburg

Einklarierungspier in Kronstadt
Skyline St. Petersburg mit Gasprom- Turm

Rasmus hat uns achterlichen Wind geschickt, so daß wir von Tallinn über
Haapasaari ( 5a) bis Kronstadt zwar langsam, aber immerhin fast die
gesamte Sztrecke segeln konnten.
30 Meilen vor St. Petersburg ein Weckruf auf DSC, ich solle auf Kanal 16
in Hörbereitschaft gehen. Eine sympathische Frauenstimme ruft Leon de
Mar, als ich antworte kommt ein Schwall russischer Worte. Ich bitte um
englische Ansprache, daraufhin weist ein russischer Küstenwachenfunker
die Dame von der Zollbehörde in Kronstadt darauf hin, daß wir kein
russisch verstehen und man möge mit uns englisch reden. Dann ist
Funkstille und auf mehrfache Anrufe von Leon De Mar folgt keine Antwort
mehr.
Wir legen also unangemeldet am Zollpier in Kronstadt an.
Die Einklarierung ging schnell, und freundlich, aber mit kurzem Blick in
die meisten Schränke und Drogenhund.
Und alles kostenfrei.
Die Zöllner haben unsere Anrufe wohl gehört, aber sich nicht an die
Funke getraut, da ihr Englisch zu mangelhaft sei..
Von Kronstadt sind es noch 16 Meilen nach St. Petersburg. Über der Stadt
liegt eine gelbliche Dunstwolke, die Skyline ist aber beeindruckend. 
Die Stadt scheint riesengroß, geschätzt 3 mal so groß wie Berlin,
imposante Brücken, das fast fertige Gasprom-Hochhaus, goldene Kuppeln,
Hochhausfassaden mit Hansekoggen bemalt..
Vladimir, unser Betreuer vom St. Petersburg-River-Yachtclub, hat uns
einen Platz in der Central-Marina gesichert, es soll die der Altstadt
nächstgelegene Marina sein.
Die neue Autobahnbrücke ist 25 m hoch, so daß wir problemlos mit unserem
18,40 hohen Mast passieren können.
Der erste Sadtbummel nach durchzechter 1. Nacht in Rußland : 4 km
Fußmarsch zur "nahegelegenen" Metro, eine ca. 200 m lange Rolltreppe zum
U-Bahnsteig, blitzblanker Marmorboden, alles vom Feinsten, saubere
schnelle Züge, die nächste Station in einer Entfernung, wo in
Deutschland 4 Haltestellen dazwischen wären, ein "SPAR" Einkaufszentrum,
darin ein Telefonladen, wo wir für ca. 10 Euro Daten-Sim-Karten mit 30
GB kaufen, die sofort funktionieren. Freundliche Menschen. Alle
Vorurteile über Rückständigkeit, unfreundliche Beamte, lösen sich in
Luft auf.
Bald mehr,
Jürgen

Samstag, 19. Mai 2018

Bgegnungen auf dem Weg nach Tallinn

Auch die ganz großen Tanker weichen Seglern aus.

Von Bornholm nach Tallinn ist uns gelungen, auf ca. 1/5 der Strecke
gegenan zu kreuzen. Den Rest mußte der Dieselwind erledigen, meist gegen
Schwachwind direkt von vorn.

So sind wir am 17. mittags  in Tallinn eingelaufen und liegen mitten in
der Altstadt zum stolzen Preis von 55,- Euro pro Nacht.

Die Athmosphäre der estnischen Hauptstadt konnten wir nicht richtig
genießen, da auf der Leon de Mar plötzlich alle Pumpen ( Frischwasser-
und Bilge-) den Dienst eingestellt haben. Unsere Bordelektriker hatten
mal wieder einen vollen Arbeitstag und nun geht erstmal wieder alles.

Trotz intensiver Suche haben wir keine Stelle zum Ausklarieren gefunden
und stattdessen eine Crewliste selbst gestempelt. Mal sehen, was die
Russen dazu sagen.

Heute Mittag soll es losgehen Richtung Kronstadt, wo wir morgen abend
oder Übermorgen ankommen sollten, dank schwachem bis mäßigem Wind aus
Nordost.

Endlich ausgeschlafen grüßt

Skipper Jürgen

Sonntag, 13. Mai 2018

Wind auf die Nase

Auf dem Weg von Bagenkop nach Bornholm mußte zuletzt der Dieselwind ran. In Bagenkop hat uns Carsten verlassen und wir versuchen nun zu viert Rußland zu erreichen. Der Wind ist schwach, so daß wir mit voller Besegelung mal 5, mal 3 Knoten Fahrt machen können. Und dabei kommt er so gut wie immer auf die Nase, so daß wir uns im Zickzack-Kurs durch erstaunlich viel Großschiffahrt schlängeln. Man hat den Tiefwasserfahrweg dummerweise mehrfach quer durch unsere Kurslinie gelegt.
Norbert und Knut wachen von 20-2 Uhr, Renate und Jürgen von 2-8 Uhr. So kann ich diesen Bericht bei wunderschönem Sonnenaufgang schreiben Flaute von vorn.
Es gibt viele Windrichtungen von Nordwest über Süd bis Südost, die wir uns wünschen, aber bekommen tun wir nur Nord, Nordost bis Ost. Werden wir den finnischen Meerbusen je erreichen?
Jürgen

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Freitag, 11. Mai 2018

Warten auf Westwind

Ostwind       Westwind


Vatertag in Bagenkop

Sommer, Sonne und noch immer weht die Flagge nach Westen

Auf dem Nachbarschiff Schifferklavier dazu Seemannslieder vom
Männerchor. Kleine Abwechslung  immer mal wieder, wenn Boote ablegen
oder neue sich anschicken, im Hafen festzumachen.

Abends soll der Wind auf West drehen, dann wollen wir nach Bornholm ca.
150 sm. Das bedeutet Ablegen im Regen nach Durchzug eines Gewitters und
Segeln bei Schwachwind. Leider wird der Wind anschließend wieder mal von
vorn sein.

In Bornholm wartet Carstens Flieger auf ihn, um ihn nach Hause zu
bringen. Allzu langsam dürfen wir nicht sein.

Inzwischen sind wir querab von Darß und kommen gaanz langsam Richtung
Petersburg weiter.

Mittwoch, 9. Mai 2018

Schwarze Bilder

Die Wetterkarten auf den Bildern hat Windows geschwärzt ????

Warten auf Westwind

heute   / morgen abend

Wir hängen in Bagenkop fest, wollen nicht gegen südöstliche Winde ansegeln.
Morgen Abend soll ein kleines Tief durchziehen, an dessen Südflanke wir
uns nach Bornholm hangeln werden- zumindest ist so der Plan. Bis dahin
Hafenkino bei Sommerwetter.

Dienstag, 8. Mai 2018

Endlich Segeln

Jürgen Knut Renate Carsten


Rasmus hat einen kleinen Schluck gekriegt und trotzdem schönes
Segelwetter geschickt. Nach kurzer Rast im Gieselau -Kanal hatten wir
einen Flauten-Sommertag in Rendsburg und heute die große Schleuse
exklusiv für uns. Man muß jetzt an Kassenautomaten am Warteschlengel
bezahlen, was uns entgangen ist,da die Schleuse offen war, als wir
ankamen. Wir haben dann nach der Ausfahrt noch unsren Obulus entrichtet.
In der Förde erwartete uns Ostwind 4 bis 5, der uns mit 7 Knoten nach
Bagenkop geblasen hat, so kommen wir dem Zielganz langsam näher.Morgen
soll es Ostwind geben, der uns nach Fehmarn bringt, und dann Donnerstag
nachmittag den ersehnten Westwind. Wir sollten Rasmus nicht mehr so
kleinlich opfern. An Bord alles gesund und bislang keine weiteren
technischen Katastrophen.

Jürgen

Sonntag, 6. Mai 2018

Abschied von Helgoland

  Unter Beachtung der Strömungsverhältnisse auf dem Weg nach
Brunsbüttel hieß heute um sechs Uhr ist die Nacht zu Ende. An uns hatten
fünf andere Boote festgemacht, d h. wir lagen im Päckchen und daraus
mussten wir uns erst Mal befreien. Unser Nachbar wollte keine Landleine
ausbringen und so trieb um 6 Uhr 15 ein Päckchen mit 4 Segelbooten im
Hafen. Wind war da, aber schwach und leider genau von vorne. Also
Motorfahrt. Kurzes Segeln scheiterte am Wind, weiter motoren war
angesagt. Glück hatten wir an der Schleuse Brunsbüttel, Einfahrt in den
Nord-Ostsee-Kanal, wir müssten nicht warten. Jetzt kurz vor halb neun,
sind wir Nähe Gieselaukanal , mitten im Kanal. Wir machen da fest zum
Übernachten. Nachtfahrt ist für uns hier verboten.
PS trotz falschem Wind ein wunderschöner sonnig warmer Frühsommertag.

Renate

Samstag, 5. Mai 2018

Vögel(n) in Helgoland

Endlich losgefahren Richtung St. Petersburg

Beim Motorcheck des knapp 2 Jahre alten  Motors nach Ölwechsel und
Wechsel des Dieselfilters will er nicht anspringen.

Das Bedienpanel hat keinen Strom.

Zum Glück sind drei Elektrotechniker an Bord und installieren ein neues
MDI (Maschinen-Digitales-Inerface), Elektronik ohne die Motoren heute
wohl nicht mehr laufen.

Dann startet der Motor aber die Lichtmaschine liefert keinen Strom. Vom
Bosch-Dienst in WHV bekommen wir eine Austausch-Lichtmaschine.

Nach verschiedenen Überlegungen könnte die Ursache der Störungen eine
Überspannung gewesen sein, deshalb haben wir schnell noch einen
Überspannungsschutz und eine Notstartschaltung unter Umgehung des MDI
installiert. Und - Oh Wunder, am 4.Mai mittags ist alles bereit zum
Ablegen, nur der Richtige Wind war schon abgezogen.

Bei strahlendem Sonnenschein , 3 Stunden unter voller Besegelung und 4
Stunden Motorfahrt heißt es Leinen fest im fast leeren Hafen von
Helgoland, wo die Schwimmstege noch nicht wieder angebracht sind.

Morgen, 6. Mai geht es weiter Richtung Nordostseekanal.

St. Petersburg rückt näher, nur Segelwind ist für die nächsten Tage
nicht in Sicht.

Ihr könnt uns auf Marinetraffic.com verfolgen.

Grüße aus dem sonnigen Helgoland von

Skipper Jürgen