Montag, 21. Juni 2010

Leon de Mar am Äquator

Hallo Zusammen,

Am 6. Tag unserer Reise von Brasilien zu den Azoren haben wir den Äquator überquert, Leon de Mar ist jetzt nach über einem Jahr in südlichen Gefilden wieder auf der Nordhalbkugel unterwegs. Natürlich wurde das Ereignis gebührend gefeiert. 4 Gläser mit Punsch aus tropischen Früchten, Zimt, Zucker, Rum standen bereit. Das erste erhielt Rasmus mit Dank für den Wind und der Bitte, es bei Ostwind zu belassen, bis wir die Azoren erreichen.
Die anderen Gläser haben wir geleert. Wir sind ja zu dritt, Rudi begleitet mich schon seit Januar von Ushuaia, er entwickelt sich doch vom Waschbär zum Seebär. Martina ist frisch aus Deutschland eingeflogen und kämpft noch mit der Sonnenbrandgefahr.
Der Wind ist günstig, aber wir kommen nicht über 5 Knoten Geschwindigkeit hinaus, da wir gegen den nach Westen setzenden Strom etwas Ost gutmachen müssen und am Rumpf sich im 30 Grad Brackwasser von Jacaré reichlich Bewuchs angesiedelt hat. Das letzte Antifouling stammt ja aus Panama Mai 09.
Wir versuchen Richtung Cabo Verde zu fahren und von dort dann einen günstigeren Kurs zum NO-Passat Richtung Azoren zu erwischen.
Die Kartoffeln an Bord sind großenteils verfault, noch ist aber reichlich Obst und Gemüse da in einer Woche ist dann das Frische wohl aufgebraucht..
Heute gab es das erste selbstgebackene Brot, lecker..
Liebe Grüße von
Jürgen, Martina und Rudi

www.LeonDeMar-Mitsgeln.de

Dienstag, 15. Juni 2010

Jacaré 2 - Kojen frei Juli / August / September

Hallo Zusammen,

Heute soll es endlich losgehen Richtung Ponta Delgada auf den Azoren. 2736 Meilen Atlantik trennen uns von unserem Ziel.

Während der ersten Woche wird die Kurzwellenverbindung schwach sein, so daß ich mich möglicherweise nur selten melden kann, nördlich des Äquators und in der Nähe der Azoren erwarte ich dann bessere Funkbedingungen.

Hier ist es regnerisch, fast "Oldenburger Wetter", so daß der Abschied nicht schwer fällt. Aber der Wind ist für die nächsten Tage günstiger SO-Passat.

Ausklariert ist, nur die Policia Federal war nicht zu erreichen, so daß wir ohne Ausreisestempel in den Pässen losfahren..

Für die Törns von den Azoren nach Irland und weiter von Irland nach Cherbourg und weiter von Cherbourg nach Hooksiel sind noch reichlich Kojen frei. Für diese Törns biete ich einen Sonderpreis von nur 100,- Euro pro Woche plus Bordkasse an, also fragt mal rum, ob irgendwer mitsegeln möchte.

Horta - Cork __________ 31.7. - 13. 8.
Cork- Cherbourg _______ 14.8. - 27.8.
Cherbourg - Hooksiel ___ 28.8. - 10.9.

Liebe Grüße von der Leon De Mar von

Jürgen

www.LeonDeMar-Mitsegeln.de

Samstag, 12. Juni 2010

Jacaré

Hallo Zusammen,

Günstige, wenn auch schwache Süd bis Südostwinde haben uns eine angenehme Fahrt nach Jacaré beschert. Das ist ein Dorf 8 km flußaufwärts am Rio Paraiba zwischen Cabedelo und Joao Pessoa.. Ein verschlafenes Dörfchen inmitten einer Brachlandschaft, demnächst wächst wohl Joao Pessoa bis hierher, die Hochhäuser und Schnellstraßen sind schon nahebei.
Am Fluß sind 4 Yachtclubs, der aufgeräumteste wird von einem ranzosengeführt.Daneben ist der berühmte Strand von Jacaré, eine kleine Touristen-Souvenir Einkaufsmeile und am Wasser 5 Restaurants mit Anlegestellen für Dingis. Abwechselnd tritt jeden Abend um 5 (um 10 nach 5 geht die Sonne unter) Jurandy do Sax auf, gekleidet in weiß, roter Schal, Aussehen wie ein Guru und spielt auf dem Saxophon Ravels Bolero mit dem
Schlußakkord genau zu Sonnenuntergang. Dabei schreitet er vom Lokal zur Anlegestelle und läßt sich dann in einem weißen Bötchen vor den lauschenden Touristenscharen den Fluß auf und ab paddeln.
Dazu trinkt man frisch gepreßte Tropische Obstsäfte, Caipirinha und genießt rasilianische Leckereien wie Krabbenspieß, verschiedene Salate, Maniok, Fisch, Käse, Oliven, Krebsfleisch, . Später, wenn es ganz dunkel ist, wird in den Restaurants das Licht ausgedreht und in einer weißen Wolke mit farbiger Beleuchtung spielt er das Ave Maria in einer Blues-Jazz-Version.
Ich glaube, gestern war der 3987. Bolero.
Aus Joao Pessoa werden Busladungen von Touristen hergebracht. Nach 2 Stunden fahren die Busse wieder ab und es herrscht Ruhe, in den Kneipen sitzen noch vereinzelte Segler..
Nur am Samstag geht die Party die ganze Nacht durch..

Maria hat uns verlassen und Martina aus Berlin ist zugestiegen, so daß wir Sonntag oder Montag zu dritt zur Überfahrt auf die Azoren starten werden. Vorher gilt es noch einzukaufen.
Neue LED Positionslaternen sind angebracht, die Kompaßbeleuchtung repariert, ein Leck im Wassertank abgedichtet so daß wir bereit sind abzulegen.
Brasilien Ade

Liebe Grüße aus Jacaré von
Jürgen

www.LeonDeMar-Mitsegeln.de

Dienstag, 1. Juni 2010

Salvador da Bahia

Hallo Zusammen,

Endlich hatten wir einige Tage bestes Segeln mit Backstagsbrise, so daß wir
früher als geplant bei schwarzer Nacht in Salvador da Bahia eingelaufen
sind, immer wieder ein Abenteuer, da die schwach leuchtenden Seezeichen vor
dem Hintergrund der Lichter einer Millionenstadt kaum auszumachen sind.
Schließlich ankern wir im Vorhafen und verholen dann bei Tageslicht am 30.
5. in den Yachthafen.
Dort liegt man sicher, ständig patrullieren mehrere Wachleute und ein großer
Zaun schützt vor der Allgemeinheit, auf den Ankerplätzen weiter draußen soll
öfter geklaut werden.
Wir liegen im Zentrum der Altstadt, zum eigentlichen alten Zentrum
Pelourinho geht ein Aufzug zur Oberstadt. Hier ist das Zentrum der
brasilianischen Kultur und Musik. Aus zahlreichen Kneipen dringt laute Musik
von Reggae bis Samba, auf den Straßen und in vielen Cafés wird getanzt, die
Läden sind voll mit Kunst und Kunsthandwerk jeder Art, ein Museum reiht sich
ans andere, hier finden wir das Brasilien, das man sich so vorstellt. Und
wenn ich mich zu Sambaklängen versuche, sieht das wahrscheinlich etwas
merkwürdig aus, aber die Musiker applaudieren...
Die Häuser der Altstadt sind großenteils liebevoll restauriert, an den
zahllosen Kirchen wird noch gearbeitet, in der weiteren Umgebung dann aber
Verfall und weiter unten dann Hochhaus-Landschaften wie in Manhattan.
Das Kulturzentrum ist gut bewacht und nachts stehen an allen Straßen, die
herausführen, Polizeiwagen und Polizisten, die Touristen dringend abraten,
weiterzugehen. In die entsprechenden Viertel traut sich dann auch kein
Polizist des Nachts.
Und sogar des Tags ist die Straße am Strand entlang nicht sicher, dreiste
Handtaschenräuber versuchen Maria die Tasche zu entreißen - erfolglos, aber
einer klaut blitzschnell mein Brillenetui mit Lesebrille aus meiner
Brusttasche, hält es wohl für ein Handy.
Ich hatte wohl den Capoeira noch nicht richtig geübt, das ist ein Tanz, der
Straßenkampf nachstellt wie Kickboxen oder Kung Fu zu Musik. Das wird hier
überall aufgeführt.
Morgen geht es weiter Richtung Jacaré, von wo wir dann über den Atlantik
segeln wollen.

Sambagrüße aus Salvador, der Stadt, wo der Bär tanzt
von Jürgen von der Leon De Mar

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