Montag, 15. Februar 2010

Malvinas

Hallo Zusammen,

Gestern sind wir endlich in Port Stanley angekommen. Erst hat der Wind uns verlassen, so daß wir am 12. 2. mitten im Südatlantik eine Pause eingelegt haben. Fast 24 Stunden haben wir ohne Segel rumgedümpelt, am warmen Ofen gesessen und getan, als ob wir etwas unruhig vor Anker liegen. Doch es war die Ruhe vor dem Sturm. Wie immer haben die Vorhersagen recht gehabt mit der Richtung des Windes, aber letztlich war der Wind wieder doppelt so stark wie "erwartet". In Anführungszeichen, weil ich eigentlich immer mehr erwarte, als angesagt. Erst fing es ganz langsam an, aber dann .. Südwest bis 50 Knoten. Die Genua haben wir nach und nach bis auf Handtuchgröße eingerollt, das Groß war sowieso eingepackt und so hat Egon uns sicher durch die 4 m Wellen gesteuert. Dummerweise waren um die Falklandinseln herum einige Fischer und Kreuzfahrtschiffe unterwegs, so daß der Radarwarner ständig gepiept hat und wir einige Ausweichmanöver fahren mußten, was mich meinen Schlaf gekostet hat. Am nächsten Morgen war dann die Einfahrt nach Port Stanley querab. Nur 8 Meilen bis zum Ankerplatz, aber die haben uns 5 Stunden gekostet. Der Wind hatte auf West gedreht, so daß wir genau gegenan mußten. Da habe ich mir dann eine stärkere Maschine gewünscht, denn unsere 50 PS haben uns teils mit weniger als einem Knoten Fahrt vorangebracht. In der Spitze bis 57 Knoten Wind von vorn machen das Steuern auch zu einem Kunststück. Ständig wird der Bug zu Seite gedrückt und trotz voller Fahrt voraus geht er kaum wieder durch den Wind. Mit Mühe halten wir uns von den Felsen frei. Obwohl wir uns in einem geschützten Fjord befinden, sind die Wellen fast 2 m hoch. Dabei fliegt dem Steuermann die Gischt in die Augen und hin und wieder auch waagerecht fliegender Hagel.
Schließlich fällt der Anker und der Ofen wärmt und Rindergeschnetzteltes mit Nudeln und Salat füllt die hungrigen Mägen zu Bier und Rotwein. Sogar die Veganerin Marie, die eigentlich nie ißt, langt bei Nudeln und Salat kräftig zu.
Das Einklarieren verschieben wir auf morgen oder einen anderen Tag mit weniger Wind und fallen bald in einen tiefen Schlaf.

Viele Grüße von den Falklands / Malvinas von

Jürgen, Renate, Rudi und Marie

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