Donnerstag, 11. Februar 2010

Südatlantik

Hallo Zusammen,

Am 9. 2. von Ushuaia wegzukommen war gar nicht so einfach. Der Wind war wieder mal eingeschlafen. Gegen Mittag erhob sich dann aber eine leichte Brise aus West und hat uns gemächlich den Beagle-Kanal entlang geschoben. Einige Stunden später passieren wir zum
x-ten Mal Puerto Williams. Und wieder die Quäkstimme der Armada aus dem Funkgerät mit der Frage: Wer, woher, wohin, Rufzeichen, Personenzahl, Flagge. Das fragt jeder Leuchtturmwärter alle paar Kilometer, mal die Chilenen, mal die Argentinier. Sie passen halt auf uns auf und wünschen uns auch immer guten Wind und gute Fahrt.
Abends fällt dann der Anker vor der kleinen Insel Martillo. Am Strand dort herrscht reges Treiben der Herren im schwarzen Frack, die teils im Regen stehen, teils umherwatscheln. Wir sind bei einer Pinguinkolonie von sicher mehreren tausend Vögeln gelandet. Auch im Wasser herrscht munteres Treiben der geschickten Taucher, wenn sie es eilig haben, springen sie wie Delphine aus dem Wasser. Manchmal sieht man sie nur neugierig ihre Köpfe aus dem Wasser recken um aber gleich wegzutauchen, bevor man den Auslöser der Kamera bedienen kann.
Am nächsten Morgen sehen wir, wie Touristen aus Ushuaia mit einer Katamaranfähre anlanden und zwischen den Pinguinen umherlaufen. Wir gehen nicht an Land, da es stürmt und regnet. Es gilt erst mal die 2. Reffleine wieder in den Baum zu fädeln, irgendwie ist der Acht-Knoten aufgegangen und die Leine ausgerauscht. Dann muß das Beiboot an Deck, auch das eine gewisse Aktion bei 30 Knoten Wind und Regen. Schließlich sitzen wir noch bis nachmittags am Ofen und bereiten uns mental auf den Atlantik vor.
Nach dem Segeln praktisch ohne Wellen in den Kanälen begrüßt uns der Übergang vom Pazifik in den Atlantik mit achterlichem Wind von 30 Knoten und Wellen von 4 m. Da vergeht etwas der Appetit und Egon, der Windpilot muß die Arbeit machen. Der Wind nimmt im Lauf der Nacht weiter zu, so daß wir schließlich mit ca. 1/8 der Genua mit 7 Knoten unserem Ziel entgegenrauschen. Die Le Maire-Straße lassen wir aus, wir umfahren die Isla de las Estadas südlich. 1 Knoten Strom schiebt mit, so daß wir bis Port Stanley auf den Falklandinseln nur drei Tage rechnen, statt der eingeplanten 5.

Aus dem Südatlantik grüßen

Jürgen, Rudi Renate und Marie

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