Dienstag, 8. Dezember 2009

Badevergnügen in den Roaring Forties

Sollte sich jemand schon mal die Frage gestellt haben, wie es denn mit der Körperpflege aussieht, wenn man so lange unterwegs ist, dann sage ich nur: eingeschränkt sieht die Körperpflege aus. Süsswasser wird dafür jedenfalls nicht verschwendet, weshalb nur Salzwasser in Frage kommt. Und da die Wassertemperatur inzwischen bei 10 Grad angekommen ist, naja, dann geht halt schon mal die ein oder andere Woche ins Land (oder an Bord), bevor wieder Waschtag ist. So ein Tag war gestern! Bei strahlendem Sonnenschein brauche ich lediglich eine halbe Stunde, um mich auf die bevorstehende Waschaktion mental vorzubereiten. Aber da sich Jürgen schon diesem Vergnügen hingegeben hatte, kann ich eigentlich nicht anders. Also: aus den Klamotten raus, auf der Badeplattform im Heck einen sicheren Stand suchen (dabei stellt sich schon das erste Bibbern ein), mit dem Eimer Wasser einholen, und zuerst mal über den Kopf ohne sich sonst nass zu machen. Dann Shampoo auf die Haare und schnell rubbeln. Dann erneut einen Kübel Wasser und ausspülen. Jetzt wird es spannend. Wieder Wasser einholen, Luft anhalten und erst mal den Rumpf ab Bauchnabel mit dem Wasser überschütten. Es entweicht dabei durchaus der ein oder andere Schrei. Schnell mit Duschgel waschen, dann wieder Wasser zum spülen. Jetzt kommt der Oberkörper dran. UUuuaaaahhhhh, ist das kalt! Aber wir sind ja harte Männer und stecken das weg. Noch zwei- dreimal schütte ich Wasser über mich und weil es so schön kalt ist, gleich noch mal ein Eimer. Leider geht ein ziemlich kalter Wind, weshalb es auch an der Luft nicht wirklich angenehm ist. Aber gegenüber der Wassertemperatur ist das trotzdem besser. Abtrocknen und beide Männer strahlen danach wieder wie frisch geboren. Ist das Leben in den südlichen Breiten doch schön! Der nächste Waschtag wird erst wieder in Valdivia sein, das ist klar..

Bis bald und liebe Grüße
Thomas

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