Dienstag, 1. Juni 2010

Salvador da Bahia

Hallo Zusammen,

Endlich hatten wir einige Tage bestes Segeln mit Backstagsbrise, so daß wir
früher als geplant bei schwarzer Nacht in Salvador da Bahia eingelaufen
sind, immer wieder ein Abenteuer, da die schwach leuchtenden Seezeichen vor
dem Hintergrund der Lichter einer Millionenstadt kaum auszumachen sind.
Schließlich ankern wir im Vorhafen und verholen dann bei Tageslicht am 30.
5. in den Yachthafen.
Dort liegt man sicher, ständig patrullieren mehrere Wachleute und ein großer
Zaun schützt vor der Allgemeinheit, auf den Ankerplätzen weiter draußen soll
öfter geklaut werden.
Wir liegen im Zentrum der Altstadt, zum eigentlichen alten Zentrum
Pelourinho geht ein Aufzug zur Oberstadt. Hier ist das Zentrum der
brasilianischen Kultur und Musik. Aus zahlreichen Kneipen dringt laute Musik
von Reggae bis Samba, auf den Straßen und in vielen Cafés wird getanzt, die
Läden sind voll mit Kunst und Kunsthandwerk jeder Art, ein Museum reiht sich
ans andere, hier finden wir das Brasilien, das man sich so vorstellt. Und
wenn ich mich zu Sambaklängen versuche, sieht das wahrscheinlich etwas
merkwürdig aus, aber die Musiker applaudieren...
Die Häuser der Altstadt sind großenteils liebevoll restauriert, an den
zahllosen Kirchen wird noch gearbeitet, in der weiteren Umgebung dann aber
Verfall und weiter unten dann Hochhaus-Landschaften wie in Manhattan.
Das Kulturzentrum ist gut bewacht und nachts stehen an allen Straßen, die
herausführen, Polizeiwagen und Polizisten, die Touristen dringend abraten,
weiterzugehen. In die entsprechenden Viertel traut sich dann auch kein
Polizist des Nachts.
Und sogar des Tags ist die Straße am Strand entlang nicht sicher, dreiste
Handtaschenräuber versuchen Maria die Tasche zu entreißen - erfolglos, aber
einer klaut blitzschnell mein Brillenetui mit Lesebrille aus meiner
Brusttasche, hält es wohl für ein Handy.
Ich hatte wohl den Capoeira noch nicht richtig geübt, das ist ein Tanz, der
Straßenkampf nachstellt wie Kickboxen oder Kung Fu zu Musik. Das wird hier
überall aufgeführt.
Morgen geht es weiter Richtung Jacaré, von wo wir dann über den Atlantik
segeln wollen.

Sambagrüße aus Salvador, der Stadt, wo der Bär tanzt
von Jürgen von der Leon De Mar

www.LeonDeMar-Mitsegeln.de

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